RASSESTANDARD DES SLOUGHI
FCI-Standard Nr. 188 D /27.04.1998
Kurzer geschichtlicher Abriss:
Der Sloughi ist seit Jahrhunderten
in Nordafrika heimisch, in Marokko, für den Standard verantwortliches
Land, ist er zur Zeit in größerer Zahl vorhanden. Er kommt nur
kurzhaarig vor.
Allgemeines Erscheinungbild:
Durch sein Aussehen, die Feinheit
seiner Gewebe und die Trockenheit seiner Muskulatur ist seine Gesamterscheinung
die eines sehr rassigen und eleganten Hundes.
Wichtige Proportionen:
Bei einem Rüden von der Idealgröße
von 70 cm sollte die scapulo-ischiale Körperlänge 67 -
68 cm betragen. Bei einer Hündin von der Idealgröße von
65 cm sollte die scapulo-ischiale Körperlänge 62 - 63 cm betragen.
Die scapulo-ischiale Körperlänge verhält sich zur Widerristhöhe
wie 9,6 zu 10 (0,96). Die Tiefe der Brust verhält sich zur Widerristhöhe
wie 4 zu 10 (0,4). Die Fanglänge verhält sich zur Gesamtlänge
des Kopfes wie 1 zu 2 (0,5).
Verhalten/Charakter (WESEN):
Obgleich edel und stolz hängt
er sehr an seinem Herrn und verteidigt ihn bei Veranlassung.
Mit dem Instinkt des Jägers ausgestattet und zu ausdauernder Anstrengung
fähig, schätzt er gleichwohl die bequeme Behaglichkeit eines
Heims.
Kopf: Von der Seite gesehen
ist der Kopf langgestreckt, elegant, fein, jedoch ausreichend kräftig.
Von oben gesehen bildet er einen sehr langgestreckten Keil, wobei der Schädel
den breitesten Teil ausmacht, der sich dann bis zu der vom Nasenschwamm
gebildeten Spitze verjüngt.
Oberkopf:
Schädel: Ziemlich
breit und von der Seite gesehen flach; von Ohr zu Ohr mißt er 12
bis 14 cm. Im hinteren Teil ist er deutlich abgerundet und an den
Seiten harmonisch geschwungen.
Die Augenbrauenbogen terten wenig hervor, die Stirnfurche ist kaum ausgebildet
und das Hunterhauptbein und der Hinterhauptstachel sind knapp sichtbar.
Stop: Wenig ausgeprägt.
Gesichtsschädel:
Nasenschwamm: Schwarz, kräftig
genug, um nicht spitz zu erscheinen; Nasenflügel weit geöffnet;
da keine knöcherne Basis ihn stützt, fällt er andeutungs-
weise ab.
Fang: In Form eines ohne
Übertreibung langgestreckten Keils, von deutlich gleicher Länge
wie der Oberkopf. Der Nasenrücken verläuft von seiner Verschmelzung
mit dem Oberkopf an gerade.
Lefzen: Fein und schmiegsam,
den Unterkiefer gerade eben bedeckend. Der
Lippenwinkel soll so wenig wie
nur möglich sichtbar sein.
Kiefer/Zähne:
Zähne normal, Kiefer kräftig und regelmäßig. Scherengebiß.
Augen: Groß, dunkel,
gut in den Augenhöhlen eingefasst, gelegentlich durch eine leichte
Schräge der Augenlider ein wenig verdeckt. Ihr Ausdruck ist sanft,
ein wenig traurig, der Blick wie voll Heimweh. Bei hellem Haarkleid kann
das Auge bernsteinfarben sein. Die Lidränder sind pigmentiert.
Ohren: Hoch angesetzt, etwas
über der Augenlinie, hängend, gut am Kopf anliegend, nicht zu
groß, von dreieckiger Form, an der Spitze leicht abgerundet.
Hals: Lang, gut abgesetzt,
Oberlinie leicht gebogen; seine Länge entspricht deutlich der Länge
des Kopfes. Die Haut ist fein, recht straff, ohne Wamme. Das Haar ist kurz.
Körper:
Obere Profillinie: Sanft
und harmonisch geschwungen, mit gut vorstehenden Hüften, deren Höhe
der Widerristhöhe entspricht oder diese leicht übertrifft.
Widerrist: Gut vorstehend.
Rücken: Kurz, fast
waagerecht.
Lenden: Kurz, trocken, breit
und leicht gewölbt.
Kruppe: Knochig, breit,
schräg ohne stark abzufallen.
Brust: Nicht zu breit; in
der Tiefe reicht sie kaum bis zu den Ellenbogen. In der Länge ist
sie gut entwickelt. Die Rippen sind flach.
Untere Profillinie und Bauch: Brustbein
lang und hochgezogen, Bauch und Flanken gut aufgezogen. Die untere Linie
bildet einen regelmäßigen Bogen, sie ist weder abgehackt noch
übermäßig aufgezogen.
Rute: Dünn, hager,
in der Verlängerung der Kruppe angesetzt und unterhalb der Rückenlinie
getragen. Sie soll mindestens bis zum Fersenhöcker reichen. In der
Ruhe zeigt das Rutenende eine ausgeprägte Biegung.
Gliedmassen:
Vorderhand:
Allgemeines: Vollkommen gerade
und senkrecht.
Schultern: Lang und schräg.
Oberarm: Kräftig.
Unterarm: Knochig und muskulös.
Vorderfußwurzelgelenk und
Vordermittelfuß: Biegsam und kräftig.
Hinterhand:
Allgemeines: Von hinten gesehen
gerade und senkrecht; Muskeln flach, Sehnen abgesetzt
Oberschenkel: Flach und gut bemuskelt.
Unterschenkel: Lang und gut bemuskelt.
Sprunggelenk: Kräftig, gut
gewinkelt.
Hintermittelfuß: Kräftig,
ohne Afterkrallen.
Pfoten: Mager, länglich-oval,
bei vielen leichten Sloughis deutlich die Form einer Hasenpfote annehmend.
Die beiden mittleren Zehen sind deutlich länger als die anderen. Die
Krallen sind schwarz oder farbig.
Gangwerk: Gangarten Schritt,
Trab und Galopp. Die Bewegung soll geschmeidig und leichtfüßig
sein, die Schritte aus- und raum- greifend.
Haut: Sehr fein, gut am Körper
anliegend, ohne Falten oder Wamme.
Haarkleid:
Haar: Sehr kurz, dicht und fein.
Farbe: Alle Tonschattierungen von
hell-sandfarben bis rotsandfarben; mit oder ohne schwarze Maske, mit oder
ohne schwarzen Mantel, mit oder ohne schwarze Stromung, mit oder ohne schwarze
Wolkung.
Größe:
Widerristhöhe: Für Rüden:
66 - 72 cm
Für Hündinnen:
61 - 68 cm
Fehler: Jede Abweichung von
den vorgenannten Punkten muß als Fehler angesehen werden, dessen
Bewertung in genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
Schlechtes Verhältnis zum
Grad zwischen Widerristhöhe und scapulo-ischialer Körperlänge.
Kopf und Körper etwas schwerfällig.
Stop zu stark oder zu wenig betont.
Augen zu hell.
Rücken nicht horizontal.
Kruppe schmal, ungenügend
oder allzu schräg.
Bauch wenig aufgezogen.
Runde Rippen.
Brust zu kurz, im Profil abgehackt
oder zu stark gewölbt.
Rute zu kurz, zu stark behaart
oder schlecht getragen.
Rundlich vorspringende Muskeln.
Haar rauh und grob.
Kleines weißes Abzeichen
an der Brust.
Ausschließende Fehler:
Körper eindeutig länger
als hoch, Hüften tiefer gelegen als der Widerrist.
Depigmentierte Stellen an den Schleimhäuten.
Vor- und Rückbiß.
Gerade stehende oder mit gekippten
Spitzen aufgerichtete Ohren, zu lange Ohren, zurückgeworfene Ohren
(Rosenohren).
Halblanges Haar.
Gliedmaßen und Rute mit Fransen.
Weiße Stiefel, größere
weiße Abzeichen.
Nicht standardkonforme Farbe.
N.B.: Rüden müssen zwei
offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig
im Hodensack befinden.
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