Genetik
Grauwolf © U.S.
Fish
and Wildlife Service, Hollingsworth ~
Goldschakal
©
Tbjornstat
Drei
Gen-Mutationen die an
der Vererbung des Felltyps von Hunden beteiligt sind
Zusammenfassung
von
Dr.
Dominique
de Caprona
Übersetzung
Dr. Bernd Fritzsch
© de Caprona
2009
Alle
Abbildungen sind kopierrechtlich geschützt. Bitte verwenden Sie
diese
nicht ohne Genehmigung.
In einem Artikel
von Cadieu
et al. (2009) mit dem Titel “ Fellvariationen des domestizierten
Hundes
werden durch Variationen in drei Genen bestimmt “ beschreiben die
Autoren
zum ersten Mal drei Gene und ihre Varianten, welche an der Vererbung
von
Fellhaarlänge und Locken in Hunderassen beteiligt sind.
Stichproben von
622 Hunde
die alle Felltypen und 108 von circa 160 AKC anerkannten Rassen * wurden
untersucht.
Die Autoren
fanden Mutationen
in drei unterschiedlichen Genen: RSPO2 (das das R-Spondin-2
Protein
kodiert), FGF5 (das den Fibroblasten Wachstumsfaktor
5 kodiert) und KRT71
(des
den Keratin-71 Faktor kodiert). Gemeinsambeeinflussen diese
Mutationen
95% der Felltypen von reingezüchteten Hunden in den USA.
Der
ursprüngliche
Zustand dieser drei Gene
Alle kurzhaarigen
Hunderassen
haben die ursprüngliche Form dieser drei Gene, die auch im
Goldschakal,
dem Grauwolf und dem Wolf gefunden werden.
Windhundbeispiele
sind: Greyhound,
Italienisches Windspiel, Whippet. Ein Beispiel aus
Afrika
ist der Basenji.
Italienisches
Windspiel © Schwab ~ Whippet
©
Gail Wieberdink
Greyhound ©
Karen Lorenzo ~
Ursprünglicher
Zustand
dieser drei Gene
Mutationen
Schottischer
Windhund ©
R. Schwab, Irischer Wolfshund, © R. Schwab
Mutation des RSPO2
Gens
Die Rassen mit
Rauhaar,
Schnurbart und langen Augenbrauen weisen eine Mutation im RSPO2 Gen
auf.Winhundbeispiele sind Irischer Wolfshund,
Schottischer Windhund.
Rassen mit etwas
längerem,
gelockt
-drahtigem
Haar besitzen Mutationen in den RSPO2
und KRT71 Genen. Ein Beispiel hierfür ist der Airdale
Terrier.
Langhaarige
Hunderassen zeichnen
sich dagegen durch eine Mutation im FGF5 Gen aus.
Winhundbeispiele
sind Barsoi, Saluki.
Rassen mit langem
gelocktem
Haar haben Mutationen sowohl im FGF5 als auch im KRT71 Gen.
Ein
Beispiel ist der Bichon Frisé.
Saluki ©
Nina
Neswadba ~ Barsoi © de Caprona ~
Mutation des
FGF5
Gens.
Diese Studie
zeigt, dass
die Mehrzahl der so verschiedenen Hunde-Felltypen durch den
kombinierten
Effekt von nur 3 Gen-Mutationen erklärt werden kann.
Interessanterweise
sind
drei Rassen mit sehr langem Haar Ausnahmen, der Yorkshire Terrier, der
Silken-Terrier und der Afghanische Windhund.
Diese
drei
Rassen
zeigen keine Unterschiede zu den kurzhaarigen Rassen
im FGF5 Gen und besitzen nicht diese Mutation, was darauf schliessen
lässt,
dass noch andere Gene an der Bestimmung der Haarlänge beteiligt
sind.
Yorkshire Terrier
©
egarc2 ~ Silky Terrier © Leslie Manning
Afghanische Windhund
©
R. Schwab
Ausnahmen dieser
Studie
Danksagung
Ich bedanke mich
bei Heidi
G. Parker für die Duchsicht dieses Textes.
Referenzen
Edouard
Cadieu, Mark Neff,
Pascale Quignon, Kari Walsh, Kevin Chase, Heidi G. Parker, Bridgett M.
VonHoldt, Alison Rhue, Adam Boyko, Alexandra Byers, Aaron Wong,
Dana
S. Mosher, Abdel G. Elkahloun, Tyrone C. Spady, Catherine André,
K. Gordon Lark, Michelle Cargill, Carlos D.Bustamante, Robert K.Wayne,
Elaine A. Ostrander (2009):"Coat Variation in the Domestic Dog Is
Governed
by Variants in Three Genes" in www.sciencexpress.org / 27 August
2009
/ Page 1 / 10.1126/science.1177808
Notizen des
Autors
* Die
immer kurzhaarigen afrikanischen Windhundrassen, Sloughi
und Azawakh sind noch nicht
vom
American Kennel Club (AKC) anerkannt and deshalb nicht
Teil dieser
Studie.
Wahrscheinlich haben sie, so wie alle kurzhaarigen Rassen dieser Studie
die ursprüngliche Form aller drei hier untersuchten Gene.
Notizen des
Uebersetzers
FGF5 spielt auch
beim Menschen
eine Rolle beim Haarwuchs und eine komplette Eliminierung des Gens
führt
zum verstärkten Wachstum von Haaren und Krallen
bei Mäusen.
RSPO2 ist
wichtig für embryonale Signalmechanismen. Mutationen in diesem Gen
können z. B. zu Totgeburten, Hasenscharte, Lungenunterentwicklung,
ungleichmässiger Beinentwicklung und Nierenunterentwicklung
führen.
Selbst wenn nur ein einziges Allel mutiert ist kann dies eine
Verminderung
der weiblichen Fruchtbarkeit bewirken.KRT71 ist ausschliesslich mit dem
Entstehen von gelocktem Haar verknüpft.Vor allem die Züchtung
der Hunderassen mit RSPO2 Mutationen könnte mit negativen
Auswirkungen
dieses Gens einhergehen.
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